Google+

Dienstag, 3. Dezember 2013

[EO] Kleinigkeiten zum Glücklichsein - Oder: Warum sagen wir so oft "Ich hasse..." und so selten "Ich liebe..."

Ich hasse Rosenkohl. Total. Aber da kann er ja eigentlich überhaupt nix dafür.
"Hassen", das ist sowieso so ein Wort. Was kann der Morgen dafür, dass ich aufstehen muss und der Herbst für das Regenwetter? Gar nix. Aber ich kann sehr wohl was dafür, wie ich damit umgehe. Regenwetter heißt "Ins-Bett-kuschel-Zeit" und der Morgen wird einfach "der Start in den besten Tag meines Lebens".
Warum soll ich mich von etwas runterziehen lassen, das ich nicht ändern kann? Dafür ist mir meine Zeit zu schade.
Wenn euch was stört, macht was dagegen. Ansosnten: Fresse halten angesagt.

Während ich also Rosenkohl nicht kaufe (wer hätte es gedacht) und ihm im Supermarkt dafür entschuldigend zulächle (Ha, das hättet ihr jetzt NICHT gedacht), habe ich hier mal ein bisschen was zusammengestellt, was mir durch den Tag hilft.


Ich finde, dass viel zu viele Menschen tagtäglich unglücklich sind. Und das meistens wegen irgendwelchen dummen Kleinigkeiten. Das muss doch auch anders gehen. Ich präsentiere also: Meine dummen Kleinigkeiten zum Glücklichsein.

08:00 Uhr - Schlummerfunktion

Für viele Menschen ist das Weckerklingeln die Hölle, aber das Gefühl nochmal 5 Minuten dösen zu können um die Wärme des Bettes zu genießen finde ich großartig. Es gibt mir das Gefühl von Zeit. Und wir alle wissen, dass wir die meistens nicht haben ;)

09:00 Uhr - Ein Lächeln

Morgens in Berlin sind gut gelaunte Menschen eher rar gesäht. Und das, obwohl ich als Studentin erst zu Zeiten unterwegs bin, von denen meine arbeitnehmenden Freunde nur träumen können. Einer völlig fremden Person ein Lächeln zu schenken macht mich glücklich. Noch toller ist es, wenn die Person zurücklächelt. Heute war es ein sehr grantig aussehender alter Herr mit Gehstock. Bewundernswert wie Falten von "verbissen" zu "strahlend" werden können.

10:00 Uhr - Kommilitonen/ Kollegen

Die Schlangen sind lang. Umso besser, wenn man nicht alleine anstehen muss, sondern die Zeit "sinnvoll" nutzen kann. Zum Beispiel um sich am Auslage-Essen zum selber kochen inspirieren lassen. Oder (wenn man nicht gerade bei nem Coffee-Shop ansteht) um über die ganzen "Erstis" zu lächeln, die immer noch von der Kantinenfrau ermahnt werden müssen, dass sie ihre Heißgetränke nicht auf die Eistruhe stellen sollen

11:00 Uhr - Mein Kuli

Ich liebe meinen Kugelschreiber. Eigentlich ein total billiges Ding, das nicht mal nach nem schicken Werbegeschenk aussieht. Aber wenn man soviel mitschreibt wie ich (kann mir das Zeug dann besser merken) und keinen Laptop mit sich herumschleppen will, ist ein funktionierender Stift schon einen Glücksmoment wert. Er schmiert nicht, ich bekomme keine blauen Finger und ich kann flüssig mit ihm schreiben, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, dass er nicht genug Farbe an mein Blatt abgibt.

12:00 Uhr - Der Geruch meiner Stadt

Keine Ahnung, ob es nur mir so geht, oder ob es noch mehr so verrückte Menschen gibt (ich tippe auf Zweiteres :P) aber ich liebe den Geruch von Berlin. Ich steh allgemein auf Gerüche und ich finde, dass das dicke B oben an der Spree einen ganz eigenen, wundervollen Duft verströmt. Jetzt im Herbst ist es ein Gemisch aus Abgasen - obviously - , Blättern, Wasser und Dönerfleisch, das mir das Gefühl gibt zu Hause zu sein.

13:00 - Frühstück (mehr oder weniger)

Direkt nach dem Aufstehen esse ich für gewöhnlich nichts. Mein Körper fühlt sich dann nur schwer und antriebslos an. Lieber warte ich, bis die Nachteule in mir wirklich wach ist.
Dann gibt es nichts, was mich mehr glücklich macht als eine große Tasse Milchkaffee und ein Glas Orangensaft. Ich mag die Kombination einfach und es macht mich ziemlich happy, wenn ich in den Kühlschrank schaue und feststelle, dass ich NICHT VERGESSEN habe alles Nötige zu besorgen :D

14:00 - Musik

Muss ich dazu viel sagen? Wenn ich mich schlapp oder träge fühle, packe ich mir einen gute-Laune Song in Dauerschleife auf die Ohren und hüpfe durch die Gegend, bis ich keine Puste mehr habe. Großartig.
Ein iTunes-Song: 0,99€ - Der Blick der Passanten, wenn ich das mit Kopfhörern auf dem Heimweg mache: Unbezahlbar <3


15:00 - Mein Teppich

Ich dusche wann immer ich Lust habe. Manchmal eben auch einfach mitten am Tag. Und wenn ich danach meine nackten Füße in meinen schwarzen IKEA-Langflohrteppich graben kann, ist mir völlig egal ob meine Silhouette im Spiegel aussieht wie auf einem Modeplakat. ICH KANN MEINE FÜSSE FLAUSCHEN!!! :3

16:00 - Dumme Entscheidungen

Eigentlich hab ich kein Geld. Erst Recht keine 60€. Und wenn, dann sollte ich mir davon mal nen Drucker kaufen. Aber hey, auch wenn es objektiv gesehen ne dumme Entscheidung war den Camo-Parka zu bestellen, bin ich jetzt super glücklich darüber, dass ich mich einfach sexy in ihm fühle, während ich unterwegs zum Copy-Shop bin. Und dass mir warm ist. Und dass die Jungs im Bus hinter mir mich für ne knallharte Braut halten, die ihnen die Nase bricht, wenn sie mich dumm anmachen. (Seh ich wirklich so gefährlich aus? o.O)

17:00 - Warme Füße

Frauen haben dauernd kalte Füße. Aber hey, da kann man was gegen machen! Das Zauberzeug heißt "Wärmflasche" ("Freund" geht auch, aber die nörgeln immer so) und statt mich darüber zu beschweren, dass ich den halben Tag Eiszapfen als Verlängerung meiner Beine hatte, bin ich jetzt lieber glücklich und sehr zufrieden darüber, dass ich das geändert habe.

18:00 - Familie

Meine Mutter ruft - natürlich - nicht wie verabredet pünktlich an. Und sie hat mir auch das letzte Mal nicht richtig zugehört, als ich ihr von meinem aktuellen Projekt erzählt habe. Aber hey, dann erzähle ich es eben nochmal. Und freue mich über unsere Diskussion, dass ich nichts zu Weihnachten haben will, aber sie doch so gerne "Mama" ist.

And so on...

Wie geht es euch? Was sind für euch die schönen Kleinigkeiten im Leben, die euch ein bisschen glücklicher durch den Tag bringen?

Keine Kommentare: