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Mittwoch, 21. Januar 2015

[LL] Buch Review - The Circle

Wunderschönen Abend, meine Lieben. 
Dramatisches Licht, hm? Man sieht die Fingerspuren auf dem Buch, die Kanten sind abgewälzt, der Buchdeckel hat ein Eselohr am oberen Rand und eine richtige Ecke ist am unteren Rand auch nicht mehr zu erkennen... Meine Bücher Challenge habe ich mittlerweile aufgegeben, ich kann momentan neben dem in der Bibliothek leben (kennt das noch jemand momentan?) einfach nicht mehr Zeit zum lesen aufwenden, wenn mein Schlaf nicht drunter leiden soll. 


Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen. Eher vorstellen statt reviewen.
The Circle ist die Beschreibung einer uns am "nahestehendsten" Dystopie. Dave Eggers spricht hier nicht davon, den Mars zu betreten oder ähnliches, sondern von der Entwicklung des Internets. Es geht quasi um den Glasmenschen. The Circle ist eine Firma, in der alle Mitarbeiter mit einem Account eingeloggt sind, der ihrer Identität entspricht. Es gibt also eine erfundene Namen, nur quasi mit dem Personalweis abgeglichene Accounts. Auf diesem Account kommt alles zusammen. Soziale Netzwerke, Banktransationen, alles. Personen, deren Familien mit im Gesundheitsprogramm sind, haben in deren Häusern jeden Raum (bis auf das Badezimmer) rund um die Uhr mit Kameras überwacht. Der Circle besitzt seinen eigenen Campus mit eigenen Shoppingzentren, Fitnessanlagen und Schlafräumen. Ständig werden neue Systeme und Erweiterungen entwickelt, die von den Wise Men, den Gründern des Circles vorgestellt werden. Minikameras, die überall angebracht werden können und die Bilder in Echtzeit übertragen, sollen Verbrechen unmöglich machen. Denn wer würde ein Verbrechen begehen, wenn jede Straße, jedes Gebäude aus allen Winkeln zu allen Zeiten gefilmt wird? Jedes Foto und Video, das je gemacht wird, wird in der Cloud - zugänglich für alle - gespeichert und kann dort niemals gelöscht werden. Vorteile bringt das unter anderem für all die Leute, die aus Zeit, Geld oder Gesundheitsgründen zB nicht reisen können. Falsch sehen die Mitarbeiter an dieser Entwicklung zur vollkommenen Überwachung nichts. 

Mae, der Hauptcharakter, wurde von ihrer langjährigen Freundin, die ein "hohes Tier" im Circle ist, ein Arbeitsplatz dort beschafft. Auch ihr Erfolg dort bleibt nicht lange aus. Als sie dann auf einen Mann trifft, der in der ganzen Datenbank des Circles nicht gefunden wird, ändert sich allerdings einiges. 

"I do want to be seen. I want proof I existed. [..] Most people do. Most people would trade everything they know, everyone they now - they'd trade it all to know they've been seen, and aknowledged, that they might even be remembered. We all know we die. We all know the world is too big for us to be significent. So all we have is the hope of being seen, or heard, even for a moment"

Und noch ganz kurz den Buchrücken für euch, damit ihr vielleicht eher'nen groben Umriss von der Story bekommt als von dem, was ich geschrieben hatte...
"The Circle runs everything - all your internet activity in one easy, safe and visible place. No wonder it is not the world's most powerful and influential company. So when Mae Holland lands a job at its glittering California campus, she knows she's made it. But the more her ideals and ambitions become aligned with those of the Circle, the closer she comes to discovering a sinister truth at the heart of an organization seeking to remake the world in its image."

Kurze Review
Ich hab' das Buch geliebt. Für mich hatte das so'n bisschen ein 1984 George Orwell Erlebnis beim Lesen. Aber nicht in der Art und Weise, dass der Hauptcharakter komplett dagegen wäre. Es gab eine kritische Stimme, die man schon relativ früh im Buch kennenlernt und ich für meinen Teil hab' halt versucht mit ihm zu sympathisieren, aber das Buch wollte eigentlich, dass der Leser ihn nicht mag. Ich würde gern noch so viel mehr dazu sagen. Wie man sich anfangs fühlt, weil man alles nur aus Mae's Perspektive sieht und wie das, wenn man das mit der zweiten Hälfte des Buches vergleicht, wirkt. Und, wie das Ende auf mich gewirkt hat und undund, aber dann müsste ich Sachen verraten und das möchte ich natürlich nicht. Keine Ahnung, mich hats zum Nachdenken gebracht. Mehrmals. Manchmal hab ich das Buch auch nur weggelegt und dachte "Ja." und musste das wirken lassen. Das Ende kommt mir dann doch zu schnell und plötzlich. Da passiert zu viel auf einmal, aber so musste das wohl auch sein. Mir gingen sowieso manche Sachen im Buch zu schnell, aber das liegt wohl daran, dass ich es so gern mochte. Und knapp 500 Seiten sind ja eigentlich schon ordentlich. 

Kennt ihr das Buch? Seid ihr Fans von Dystopien oder Utopien? Wenn ja, wieso? Und wenn nein, was für Buchtypen, Genres, etc mögt ihr?

Lipstick Lovebird



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